Neuer Leiter des Opus Dei

Fernando Ocáriz (*1944) ist neuer Prälat des Opus Dei

Am 23. Januar 2017 hat ein 194köpfiger Wahlkongress mit Delegierten aus allen 67 Ländern, in denen das Opus Dei zur Zeit aktiv ist, darunter drei Leute aus der Schweiz, den 72-jährigen spanischen Priester Fernando Ocáriz zum neuen Prälaten, d.h. Leiter des Opus Dei gewählt. Die notwendige Bestätigung durch den Papst erfolgte noch am selben Tag.

Der 1944 geborene Ocáriz amtete nach dem Tod des im Dezember verstorbenen bisherigen Prälaten Javier Echevarría als interimistischer Leiter des Opus. Seine Wahl kann deshalb nicht als Überraschung gelten und muss als Entscheidung für Kontinuität gewertet werden. Hinweise auf eine grundlegende Änderung der Ausrichtung des Opus Dei sind zurzeit nicht zu erkennen.

Das Opus Dei wurde im Jahr 1928 von Spanier Josemaria Escrivá begründet, der das Werk bis zu seinem Tod im Jahr 1975 leitete. Erster Nachfolger wurde Alvaro del Portillo, der im Jahr 1982 den Titel eines Prälaten erhielt. Nach Alvaro del Portillos Tod im Jahr 1994 ging die Leitung an Javier Echevarría über. Fernando Ocáriz, der in Madrid aufwuchs und Physik sowie katholische Theologie studierte, ist mithin der vierte Leiter des Opus Dei.

Als Prälat ist Ocáriz verantwortlich für die Leitung des Werks als dessen eigener  Oberhirte (ordinarius proprius). Ihm obliegt die Leitung, die Ausbildung und der Unterhalt der geweihten Priester des Opus sowie die Bildung der Laienmitglieder. Diese unterstehen aber weiterhin dem Bischof ihres Wohnortes.

Das Opus Dei gibt seine weltweite Mitgliederzahl mit 92’600 an, wovon 98% Laien sind. Die Zahl der Frauen überwiegt mit 57% diejenige der Männer. Von den Laien sind 70% verheiratet, 30% leben zölibatär (als sog. Numerarier).

In der Schweiz ist das Opus Dei seit 1956 aktiv mit Zentren in Zürich,  Fribourg, Genf, Lausanne und Lugano. Das Tagungshaus Tschudiwiese in Flumserberg Tannenheim dient der Bildungsarbeit des Opus. Die Regionalleitung für die Schweiz ist in Zürich domiziliert, die Zahl der Opus-Dei-Mitglieder in der Schweiz wird für 2017 mit 200 angegeben. Ums Jahr 2000 herum wurden noch 250 Mitglieder gezählt.