Nach dem Studium der Völkerkunde in Tübingen
experimentierte Elija (mit bürgerlichem Namen Herbert
Grundenberger) mit Drogen, Selbsterfahrungszirkeln, Buddhismus und
Esoterik. 1977 soll er auf der Suche nach dem Sinn des Lebens Jesus
getroffen haben und trat 1980 der katholischen Kirche bei. Daraufhin
gründete er die Lebensgemeinschaft Agnus Dei, die in
Ludwigshafen am Bodensee seit 1982 einen alten Bauernhof und ein
ehemaliges Zisterzienserkloster bewohnt. 1984 erhielt er zum ersten
Mal Einsprechungen von Maria und Jesus. Seit 1987 unterhält die
Gemeinschaft in Belgien ein weiteres Haus. 1995 erfolgte die
Gründung des Kommunikationszentrums Jemael in Breinig bei
Aachen, das als Büro- und Kassettenapostolat dient. Zwei Jahre
später entstand eine kleine Siedlung in Equador.
Agnus Dei versteht sich als katholische Lebensgemeinschaft, die in
völliger Besitzlosigkeit, Armut und Entsagung versucht, das
Evangelium so konsequent wie möglich zu verwirklichen und den
Versuchungen des Teufels zu widerstehen. Ziel ist die Evangelisierung
Europas, das Schaffen einer Kultur der Liebe und des Lebens. Der
ökologisch-alternative Gedanke ist in der Gemeinschaft stark
verwurzelt. Die Gemeinschaft kennt eine Weihe an Maria in Anlehnung
an Grignon de Montfort. Seit 1985 wird in der Krypta des Klosters
ununterbrochen für die Erleuchtung, das Leben und den
Weltfrieden gebetet. Agnus Dei setzt sich vehement gegen die
Abtreibung ein, sie achtet und unterstützt die Lehren des
Papstes.
Die Mitgliedschaft in der Gemeinschaft ist Sache einer Berufung,
Eintretende legen Versprechen ab, ähnlich deren einer
Klostergemeinschaft. Ihre Botschaft verkündet Agnus Dei
über wöchentliche Radiosendungen, die Kassetten und
Konzerte ihrer Musikgruppe "Sarah". Agnus Dei lebt ausschliesslich
aus der Vorsehung, das heisst von Spenden, dem eigenen Garten und
dem, was die Konsumgesellschaft übrig lässt. Die Kinder der
Gemeinschaft sind in Belgien gemeldet, wo sie im Schulmodell "Ecole
Don Bosco" unterrichtet und regelmässig von den zuständigen
belgischen Behörden geprüft werden.
Der zuständige Weihbischof der Diözese Freiburg
erklärte 1994, dass es sich bei Agnus Dei um keine kirchliche
Gemeinschaft handle, die Kirchenleitung distanziere sich von ihr.
Seit 1997 ist Agnus Dei mit dem Bischof im Gespräch, um eine
Satzung für die Gemeinschaft zu schaffen, damit sie offiziell
als katholische Lebensgemeinschaft anerkannt werden kann.
Statistik: 27 Erwachsene, 29 Kinder
Adresse: Gemeinschaft Agnus Dei , Kloster Frauenberg / Hof
St.Joseph 78351 Bodman-Ludwigshafen