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  DAN Institut Judith und Urs Parolo
  Uebersicht
  DAN Institut
Stiftung für ganzheitliche Menschenlehre
Wer das DAN-Institut besuchen möchte, muss sich für die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln etwas Zeit nehmen: Die Räumlichkeiten des Instituts befinden sich am Ortsende des ländlich gelegenen Muri (AG), etwa eine halbe Stunde Fusswegs vom Bahnhof entfernt, in einem Gewerbeneubau. Dieser bietet dem DAN-Institut Platz für einen grosszügigen Seminarraum mit Ausblick in die freie Natur, für Büros und ein Verkaufslokal.
DAN Produkte
Zum Verkauf stehen hier «Hilfsmittel für den täglichen Gebrauch»: Energieöle, Massageöle, Bademeersalze (im Meersalz seien «die Kräfte der Sonne und des Meeres 'kristallisiert'»), Essenzen, Parfumcrèmes und andere Körperpflegeartikel, die, wie z.B. das DAN Schaumbad, die Energiezentren und die Aura stärken sollen, während etwa der DAN Stärkungstrank helfe, «die Stoffwechselvorgänge im ganzen Körper zu harmonisieren und den feinstofflichen Energiefluss wieder ins Gleichgewicht zu bringen». Die DAN Produkte wurden, so heisst es, «speziell für die heutige Zeit entwickelt, um so die momentan ablaufenden Prozesse im Menschen zu unterstützen. Vor allem die Zusammensetzung und das Verhältnis der verschiedenen Inhaltsstoffe sowie die energetische Aufbereitung machen die DAN Produkte zu etwas Einmaligem.» (Zitate aus dem Faltblatt «DAN Produkte».) Diese Zubereitung nehmen Judith und Urs Parolo bei sich zu Hause vor – sie sind es, die zusammen mit Peter Karl Weich das Institut gegründet haben. Wie kam es dazu?
Entstehung
Die Beschäftigung mit Bachblüten und Reiki und der Umgang mit ihren vier Kindern habe Judith (1953) und Urs (1956) Parolo zur Erkenntnis gebracht, dass es noch mehr Dinge zwischen Himmel und Erde geben müsse, als unsere Schulweisheit sich träumen lassen könne. Aufgrund des Interesses an diesen Dingen hätten sie ihre Fähigkeiten als Medien und im Umgang mit Energien selbst so weit entwickelt, dass sie sich ihnen hauptberuflich widmen wollten. Sie gaben ihre Berufe als Kindergärtnerin bzw. Sekundarlehrer auf und gründeten 1991 in Brunnen (Schwyz) die Schule für ganzheitliche Menschenlehre. Dort, so schreiben sie, «wo vor 700 Jahren in der Urschweiz der Kampf um die Freiheit in der Materie stattfand.» Nun sollte, «wieder am selben Ort, die geistige Befreiung ihren Anfang nehmen». (Dan Infos 2 (1996), S. 1) Mitbegründer ist der in Weggis lebende Deutsche Peter Karl Weich. Der etwa 55jährige war zuvor am Gericht und später in der Privatwirtschaft tätig gewesen. In Brunnen wurden nun in einem kleinen Mehrfamilienhaus Seminare abgehalten, ab März 1992 erschienen erste Druckerzeugnisse, seit 1994 im eigenen «DAN Verlag». Der Name «DAN» bzw. die «DAN Energie» scheint erst etwas später aufgetaucht zu sein, jedenfalls heisst es im bereits erwähnten Artikel: «Im Frühling 1992 kam eine weitere wichtige Veränderung: die DAN Energie. Am 13. Mai wurde sie per Brief angekündigt und kurz darauf fand in Brunnen das erste Umstellungsseminar statt». DAN® ist jetzt ein eingetragenes Warenzeichen des DAN Institutes. Im August 1992 zog das Institut, das den rechtlichen Status einer Stiftung hat, nach Muri.

Das Institut habe keine eigentlichen Mitglieder, doch lässt sich die Grösse des Wirkungskreises etwa abschätzen von der Zahl der Interessenten her, die die «DAN Infos» - ein seit 1995 halbjährlich erscheinendes, violett auf weiss gedrucktes Informationsblatt des Institutes - beziehen: Es sind rund 2500 Personen hauptsächlich aus dem deutschen Sprachraum (neben einigen aus Israel und Amerika).

«DAN» und «DAN Energie»
Judith und Urs Parolo unterscheiden zwischen verschiedenen Energien und Ebenen, auf die die Energien jeweils «transformiert» und so zugänglich gemacht werden müssten. Je nach «Stand des Bewusstseins» eines Menschen könne er die verschiedenen Ebenen nutzen. Eine solche Ebene sei die Sonnenkraft: Sie könne und müsse von allen Lebewesen genutzt werden, sie sei für alle die körperliche und seelische Nahrung. (Vgl. Judith und Urs Parolo: Heilende Energien. Heil-Kraft der Sonne. Muri 1993, S. 43.) - Doch sie genügt nicht: Um die «Krankheiten und Wunden der Menschen, der Menschheit als Ganzes und der Erde» zu heilen, «die schon Aeonen von Jahren zurückliegen», brauche es mehr, nämlich «die HEIL-KRAFT der Sonne, die DAN Energie». (Ebd.) Von daher versteht sich das DAN Institut nicht als irgendein Institut mit irgendeinem heilsamen esoterischen Angebot, sondern als Stätte einer Wende: «Viele tausend Jahre war diese HEIL-KRAFT für die Menschen nicht mehr erreichbar, nicht mehr nutzbar. Es ist eine Freude, dass wir Menschen jetzt wieder die Möglichkeit haben, aus dieser Heilquelle zu schöpfen.» (Ebd., S. 44) Die Quelle der DAN Energie, deren Schwingung sehr hoch sei, sei das Zentrum des göttlichen Seins, die Zentralsonne, das Gottesbewusstsein.

Das Wort «DAN» stamme aus dem Hebräischen und bedeute «jemand, der über der Sache steht», jemand, der Probleme lösen und Hilfen anbieten kann, woraus sich später die Bedeutung «Richter» entwickelt habe. Diese Bedeutungsherleitung des hebräischen Wortes für «Richter» konnte ich in einschlägigen Wörterbüchern nicht bestätigt finden. Doch wie dem auch sei - aus der Namensgebung spricht ein hoher Anspruch des Instituts.

Wirkungen der DAN Energie
Welche Wirkungen werden nun dieser besonderen Sonnenenergie zugeschrieben? Parolos unterscheiden vier verschiedene Arten:

Zunächst das «Aktivieren von Lebensenergie», das dann hilfreich sei, wenn man sich ausgelaugt und kraftlos fühle. Dabei würden v.a. auch die sog. feinstofflichen Körper mit Energie versorgt, die damit wieder in der Lage seien, vor Krankheiten zu schützen. (Heilende Energien, S. 45f.)

Die zweite Möglichkeit der DAN Energie sei das «Auflösen von Blockaden», die körperlicher oder emotionaler Natur sein können und die den Energiefluss hemmen. Diese Blockaden können schon in früheren Inkarnationen entstanden sein, sei es durch traumatische Erlebnisse, Ängste oder durch Verwünschungen oder Eide. So könne der Schwur ewiger Treue zwei Seelen aneinanderketten und eine weitere Entwicklung behindern. (Ebd., S. 33f. und 48f.) Krankheiten gelten als äussere Zeichen tiefer liegender Blockaden. (Ebd., S. 13.) Es seien «Disharmonien», als deren Ursache «alle Arten von Emotionen» gelten, die «immer wieder Löcher in unsere feinstofflichen Körper» reissen und uns schwächen, «das heisst, genauer gesagt, wir schwächen uns selber. Wir selbst sind es ja, die Emotionen zulassen, sie ausleben, also uns selbst aus dem Gleichgewicht bringen.» (Ebd., S. 31.)

Als drittes könne mit der DAN Energie das «Harmonisieren von Körper, Geist und Seele» unterstützt werden. Dies führe dem Ziel, «dem Zurückgehen zum Ursprung», näher und helfe, sich «der geistigen Welt gegenüber zu öffnen». Mit der «Harmonie» ist eine umfassende Heilung und Ganzwerdung gemeint, für die jeder und jede selbst verantwortlich ist. Ich «kann meine Probleme oder Disharmonien nicht jemandem übergeben». (Ebd., S. 37 und 50f.)

Schliesslich dient die DAN Energie dem «Erweitern des eigenen Bewusstseins», eine «Arbeit», die aber jeder selbst tun müsse. Sie fördere das Verständnis dafür, dass wir Teil eines grossen Ganzen seien und an der Heilung der Erde mitwirken können und sollen. (Ebd., S. 51.) Dabei würden uns viele «Freunde und Helfer» auf der feinstofflichen Ebene unterstützen.

Anwendungsweise
Im Buch «Heilende Energien» werden drei «Techniken» für den Umgang mit der Sonnenheilkraft genannt, wenn auch leider nicht ausführlich beschrieben - Genaueres wird wohl in den Seminaren vermittelt: «Gearbeitet» werde «mit den Händen», «mit den Symbolen» und «mit der Einstimmung». (Ebd., S. 54)

Beim «Einstimmen» stelle man sich auf eine bestimmte Energieebene ein und könne dann diese Energie nutzen. Danach können die Hände auf den Körper gelegt oder in den ätherischen Bereich gehalten und so die DAN Energie übertragen werden. Dies wird «Aktivierung» genannt und im Grundkurs 1 gelehrt. Im Aufbaukurs dann würden «Symbole vermittelt, die es erlauben, diese Energie auch auf Distanz zu gebrauchen», also eine räumlich entfernte Person zu «aktivieren», wobei das eigene Bewusstsein und die eigene Reinheit jeweils bestimmen würden, wie gut man die Heilenergie nutzen kann. (Ebd., S. 56f.)

Worum es sich bei diesen Symbolen konkret handelt, wird nicht beschrieben. Ich vermute besondere Gesten und Zeichen, denen eine magische Wirkung zugeschrieben wird.

Die DAN Energie könne nicht wie Strom von der Steckdose bezogen werden. Ihr Gebrauch sei abhängig von drei Voraussetzungen: der Einstimmung, des Wissens und des eigenen Bewusstseins. (Ebd., S. 60)

Die «Einstimmung» nimmt eine DAN Energielehrerin oder ein -lehrer vor, sie bleibe ein Leben lang erhalten. Das spezifische «Wissen» über den Umgang mit der Energie wird in den Seminaren erworben, während das eigene «Bewusstsein» für die Effizienz der Energienutzung entscheidend sei. Nur wer sie in bedingungsloser Liebe und zum Wohl des Ganzen einsetzt, habe überhaupt Zugang zur DAN Energie.

Die «Einstimmung» entspricht quasi einer Einweihung durch einen seinerseits eingeweihten Meister oder eine Meisterin. Dies ist neben einigen andern Anklängen eine der Parallelen zu Reiki, und diese kommt nicht von ungefähr: Der Mitbegründer Peter K. Weich hat sich intensiv mit Reiki befasst und habe als einer der ersten Reiki-Seminare in Europa angeboten. Parolo grenzt sich aber ab von der «verwässerten» Form, in der Reiki heute praktiziert werde. Reiki gebe es nicht mehr, wie es einmal war.

Kurse und Zusammenkünfte
Das grosse Ziel der Menschen sei es, wieder zum Ursprung zurückzufinden, und zwar «über das Erlernen und Leben der fünf Seelenqualitäten (Freude, bedingungslose Liebe, Demut, Bescheidenheit und Wahrheit - Selbstehrlichkeit)». Dabei sei die DAN Energie ein Hilfsmittel, welches vom Institut angeboten werde. (Ebd., S. 62) In Grundkursen, Aufbaukursen und DAN-Kursen werde schrittweise der Umgang mit dieser Energie gelehrt. Die Grundkurse seien dem Ich und der Arbeit mit den Händen gewidmet, die Aufbaukurse dem Du, der Beziehung feinstofflicher Teile verschiedener Menschen untereinander und den Symbolen der DAN Energie, während die DAN-Kurse die Welt des Wir und den Einblick ins grosse Ganze erschliessen sollen, wobei «Impulse aus der geistigen Welt» aufgenommen und mit der «Einstimmung» gearbeitet werde. Wichtig für den Umgang mit Energien seien Reinigung von Körper, Geist und Seele und Harmonisierung, wozu es wichtig sei, Gefühle und Gedanken zu kontrollieren. (Ebd., S. 64) In jedem Seminar werden zwei «Einstimmungen» gelehrt, so dass schrittweise ins volle Potential der DAN Energie eingeführt werde. Zu den Themen der Aufbaukurse gehören u.a. die Förderung der eigenen Intuition, der Umgang mit Kristallen, der geistige Führer, Schutzengel und «atlantische Manipulationen», also die Lösung von zwanghaften Verhaltensmustern, die in jener Vorzeit geprägt worden sein sollen. In einem Seminar werden körperliche Energieübungen gelehrt, die medial empfangen und daher der heutigen Zeit angepasst seien, ein anderes Seminar vermittelt den praktischen Umgang mit Essenzen und Ölen.

Die Kurse werden in verschiedenen Orten in Deutschland, Österreich, Schweden und der Schweiz von derzeit etwa vierzig im DAN Institut ausgebildeten Lehrerinnnen und Lehrern abgehalten. Bisher haben etwa 2000 Personen Kurse besucht. Der Preis für einen Grundkurs, der etwa zehn bis zwölf Stunden (auf zwei Tage verteilt) umfasst, beträgt 350.- Fr. Die Ausbildung zur DAN Energie-Lehrerin oder zum -Lehrer dauert zwei Tage pro Stufe und ist abgesehen von den Unterlagen zwar kostenlos, doch die angehenden Lehrkräfte müssen die feste Absicht haben, nachher zu lehren, und sie müssen dann 10% der Bruttoeinnahmen dem Institut abgeben.

Die Leiterinnen und Leiter jeweils eines Landes treffen sich etwa zweimonatlich, ausserdem kommen sie jeden Dezember aus allen Ländern in Muri zusammen.

In ca. achtzehn Ortschaften gibt es sog. «Aktivierungsgruppen». Hier finden sich ein- bis zweimal pro Monat jeweils fünf bis fünfzehn Personen zum Erfahrungsaustausch und zur Arbeit mit der DAN Energie zusammen.

Lichtmeditation
Eine Besonderheit ist die sog. «Lichtmeditation»: Jeden Montag soll man sich von 21.00 bis 21.15 hinsetzen und sich mit allen Wesen verbinden, «die in bedingungsloser Art und Weise für das Lichtnetz der Erde arbeiten. Wir gehen auf in diesem Lichtbogen, welcher die ganze Erde umspannt, verbinden uns mit der Sonne und lassen diese Energie durch uns zur Erde fliessen.» Die auf diese Weise auf die Erde gelangende Lichtenergie sei in der heutigen Zeit besonders nötig. (Informationsbroschüre über Seminare, S. 4)

Diese Lichtmeditation wird, wie Urs Parolo beiläufig erwähnt, auch von anderen durchgeführt, und zwar von Schülerinnen und Schülern Omraam Mikhaël Aïvanhovs, dem Meister der «Esoterischen Lehre der Universellen Weissen Bruderschaft». Parolo hat sich mit Aïvanhov befasst; dessen theosophisch geprägtes Gedankengut ist ein wichtiger Hintergrund der Lehre des DAN Instituts.

Medial empfangene Botschaften
Doch diese Lehre soll direkt von oben kommen: Judith und Urs Parolo wollen sie medial empfangen haben, und zwar von Wesenheiten, die «der Führung der Planetarischen Hierarchie» angehören. Urs Parolo beschreibt diesen Vorgang als bewusste Aufnahme von Impulsen, die er in Worte und Bilder umsetze. Dabei sei auf seiner Seite zwar die eigene Klarheit und Emotionslosigkeit vorausgesetzt, was aber keineswegs bedeute, dass er auch inhaltliche Beiträge leisten würde: Die Botschaften kämen quasi pur, er schreibe sie direkt und ohne persönliches Beigemisch auf. Sie werden zweimonatlich in den sogenannten Informationsbriefen veröffentlicht, von denen mehrere auch zusammengestellt und in Buchform unter dem Reihentitel «Botschaften aus Shamballa» herausgebracht wurden. (Vgl. Broschüre zum DAN Verlag)

Die geistige Welt sei nach Fähigkeiten hierarchisch gegliedert. Ihr gehören «nicht inkarnierte Wesen» an, die «für das Wohl der Erde und von uns Menschen tätig sind. Mit den nun vorliegenden Texten möchten sie uns Menschen Hilfsmittel in die Hand geben, damit wir unseren Weg durch die heutige Zeit des Wachstums und der Veränderung einfacher finden.» Dabei gehe es nicht um theoretische Abhandlungen, sondern um alltagsnahe praktische Hinweise.

So ist aus diesen gechannelten Botschaften beispielweise zu erfahren, dass in unserer Gesellschaft zu viel diskutiert und nicht entschieden und gehandelt werde - «wahre Lichtarbeiter/innen» seien aber «wirkliche Arbeiter/innen, nicht Theoretiker/innen» (Taten statt Worte, S. 27). Es ist auch die Rede davon, dass man Kindern - und analog Erwachsenen, die noch nicht weit entwickelt sind - Grenzen setzen müsse und dass sich ein Kind nicht mit dem einen Elternteil gegen den andern verbünden dürfe. Engel spielen in den Botschaften eine wichtige Rolle - auch hier wird die Wichtigkeit betont, sich vor «Diskussionen über Begriffe und Erklärungsversuche» zu hüten. (Engel, S. 11) Engel schützen und bewahren - uns Menschen, wenn wir sie darum bitten, und unter anderem die Kosmischen Strahlen. Jeder Mensch hat seinen persönlichen Begleiter, der ihm durch alle Inkarnationen hindurch folgt. Engel entwickeln sich, wie sich auch Menschen entwickeln, doch sei die Annahme falsch, dass Menschen zu Engeln werden - der Bereich der Engel sei von dem der Menschen getrennt. Die Engelwelt strebe keine Demokratisierung an, sie ist wie ein grosses Unternehmen hierarchisch strukturiert, und dennoch gebe es «weder Neid noch Missgunst, weil der andere nun 'Chef' geworden ist. Nein, jedes Engelwesen steht bedingungslos an seinem Platz und erfüllt seine Aufgabe im grossen Ganzen.» (Ebd., S. 16) Daran sollten wir Menschen uns ein Beispiel nehmen.

Altes und neues Universum
Das Thema steht nicht im Vordergrund, scheint aber immer wieder einmal durch: Bei gleichzeitiger Betonung, dass damit keine Wertung verbunden sei, ist die Rede von Alt und Neu, von Wandlung und von Entwicklung, wie sie uns in der Technik ja selbstverständlich sei, aber noch nicht für das Energetische und Geistige. Doch gebe es ein neues Universum und ein neues Bewusstsein mit eigenen Hilfsmitteln. Alt und Neu würden gleichzeitig existieren, es sei das Potential jedes einzelnen, das entscheide, wo er sich befinde. Das DAN Institut jedenfalls sieht sich für das Neue zuständig. Und da «neu» wie «neun» klingt, befasst es sich mit neun kosmischen Strahlen. Diese Strahlen werden verstanden als Energieformen; sie haben die Namen von Farben, aber eine umfassendere Bedeutung. Mehr über diese erfährt man für ca. 680.- Fr. in zwei zweitägigen Seminaren.
Beratungen
Zur Angebotspalette des DAN Instituts gehört neben Produkten, Büchern und Kursen auch die «Lebensberatung», die nur von Urs und Judith Parolo durchgeführt wird. In Anspruch nehmen kann diese Beratung, wer unter Ängsten, Beziehungsproblemen oder Lernschwierigkeiten leidet (auch Kinder) oder wer ein Gebäude «reinigen» möchte. Auf medialem Weg sollen die Ursprünge der Blockaden aufgedeckt werden. Nach einem solchen höchstens anderthalbstündigen Gespräch (250.- Fr.) können Judith und Urs Parolo auf Wunsch die Blockaden «lösen» (150.- Fr.). Dies geschieht ohne weiteres Treffen in einer Art Fernbehandlung, die sich über sechs bis acht Wochen erstreckt und die «in Zusammenarbeit mit der geistigen Führung» vonstatten gehen soll. Wer möchte, kann sich zu einer Nachbesprechung einfinden (100.- Fr. pro Stunde). Bei Verkrampfungen, körperlichen Schmerzen und «energetischen Stauungen» ist der Einsatz «verschiedener Heilenergien» in «gezielter Energiearbeit» erhältlich. (Vgl. Prospekt «Lebensberatung»)
DAN im Geschäftsleben
Das DAN Institut versucht, auch im wirtschaftlichen Bereich aktiv zu werden: Es vergibt ein Signet «DAN - Fairness im Geschäftsleben» an Firmen, die sich an bestimmte Richtlinien halten. Zu diesen gehört, dass ihre Produkte menschenwürdig und umweltverträglich sind und dass sie sich fair verhalten gegenüber Kunden, Lieferanten, Geldgebern, Mitarbeitern und Konkurrenten. Geprüft werden die Richtlinien und deren Verwirklichung unter anderem mit medialer Hilfe.

Eine andere Aktivität im Bereich der Wirtschaft ist ein Programm, mit dem via DAN Institut Investoren für kleine und mittlere Unternehmen gefunden und diese so gefördert werden können.

Kritische Schlussbemerkung
Insofern als esoterische Institute heutzutage fast schon wie Pilze aus dem Boden schiessen, ist das DAN Institut nichts Aussergewöhnliches. Aber es wird besprechenswert aus mindestens drei Gründen:

Einerseits durch sein relativ grosses Wirkungsgebiet auch im (v.a. deutschsprachigen) Ausland, andererseits durch seine recht spezifischen Themen: Im Zentrum stehen eine Energie mit einem besonderen Namen und mediale Botschaften, in denen aber weniger ein grosses und schon gar kein kompliziertes Lehrgebäude entwickelt wird, sondern in denen sehr handfeste Anweisungen für das Alltagsleben und die (im «DANschen» Sinn) spirituelle Praxis erteilt werden, teilweise geradezu im Stil von Ratgeber-Literatur.

Drittens hat das DAN Institut den Anspruch, mehr oder weniger einzigartig das ganz Neue und für die heutige Zeit Gültige zu vertreten. Dadurch und durch die Tatsache, dass sich jene, die auf diese neue Energie setzen, auch ausserhalb des Instituts versammeln, tendiert dieses Institut im Unterschied zu andern zu religionsähnlicher Gruppenbildung.

Urs Parolo unterstreicht besonders die Verantwortung jeder und jedes einzelnen: Für seinen Lebensweg ist jeder selbst zuständig und verantwortlich. Diese Ansicht kann problematisch werden, wenn sie zu einseitigen oder ganz ungerechtfertigten Schuldzuweisungen führt, was, beispielsweise bei einem Unglücksfall oder einer schweren Krankheit, psychisch belastend ist.

Einen problematischen Aspekt sehe ich auch darin, dass auf den «gechannelten» Informationen und damit den Aussagen des Ehepaars Parolo so grosses Gewicht liegt. Was von der «Führung der planetarischen Hierarchie» eingegeben wurde, muss höchste Autorität haben und ist innerhalb dieses Denksystems nicht hinterfrag- und kritisierbar. Zur impliziten Voraussetzung, dass hier quasi die Wahrheit pur vermittelt wird, passt es auch, dass nirgends deutlich darauf hingewiesen wird, von wem zumindest ansatzweise Ideen übernommen wurden. Ungeachtet ihrer angeblichen hohen Herkunft sind die Botschaften zudem jedenfalls für mein Empfinden höchst banal.

Dass aus Urs und Judith Parolo eine unhinterfragbare Autorität spricht, gibt ihnen eine Machtposition. Das muss selbstverständlich nicht heissen, dass sie diese Macht auch missbrauchen würden, dennoch halte ich dieses Ungleichgewicht besonders in therapeutischen Beratungsgesprächen für problematisch, umso mehr, als die beiden keine psychologische Ausbildung haben. Es fragt sich auch, ob den Menschen damit entgegen dem eigenen Anspruch nicht doch Verantwortung abgenommen wird.

 

Man darf gespannt sein, ob dem DAN Institut weiterer Erfolg beschieden sein wird und auch, ob neben Judith und Urs Parolo einmal noch andere Medien ihre aus dem Jenseits empfangenen Botschaften im DAN Verlag veröffentlichen werden.

Quellen:
Neben Broschüren des Instituts und der Zeitschrift «DAN Infos» hier benutzte Literatur:

Parolo, Judith und Urs: Heilende Energien. Ein Versuch, die Heil-Kraft der Sonne, die DAN Energie zu beschreiben. Muri 1993.

Dies.: Engel. Eine selbstverständliche Art des Seins. Muri 1995.

Dies.: Taten statt Worte. Eine Sammlung medialer Texte aufgenommen und zusammengestellt von Judith und Urs Parolo. Muri 1996. (= Botschaften aus Shamballa Bd. 4)

 

Adresse: DAN Institut, Gewerbebau Gsell, Pilatusstrasse 1, Postfach 44, CH - 5630 Muri

Internet: www.dan.ch

Therese Graf, 1998
Letzte Aenderung 1998, © tg 1998, Infostelle 2000
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