Die Fraternitas Saturni (FS) wurde 1926 in Deutschland vom
Buchhändler Eugen Grosche in Bezug auf Crowleys
philosophisch-magische Religion Thelema gegründet.
1951 versuchte Grosche seine FS erfolglos mit dem Schweizer O.T.O. zu
verschmelzen. Mehrere Spaltungen unter schnell sich folgenden neuen
Grossmeistern lähmten die FS nach Grosches Tod 1964.
Die Fraternitas Saturni hielt nicht viel von Crowley und bediente
sich sehr selektiv bei seinen Schriften. Grosche, der Crowley
persönlich gekannt hat, soll diesen sogar als
"Grössenwahnsinnigen" bezeichnet haben.
In der Bruderschaft des Saturn war und ist man immer noch der
Ansicht, der magische Einfluss des Neuen Aeons verlange, dass die
Lehren Crowleys permanent den neuesten Erkenntnissen angepasst werden
müssten. Folge ist, dass die Saturn-Rituale eine seltsame
Mischung aus mittelalterlicher Magie, Astrologie und sehr wenig
Crowley sind.
"Der bewusste Dienst am höheren Saturnprinzip aber bringt
tiefste Erkenntnis. 'Luzifer' als Morgenstern [...] ist nicht
nur der gefallene grosse Engel Luzifer, sondern auch der Bruder von
Christus. Saturn in seiner höheren Oktave ist verkörpertes
tiefstes Wissen um die Reife durch das Leid. Auch hinter seinem
dunklen Tore steht die Erlösung. Saturnus - der Hüter der
Schwelle - leuchtet dann im milden Lichte - verzeihender -
jupiterhafter Güte, denn sein Symbol hat sich dann gedreht im
Spiegelbild."
Wie bei den O.T.O.-Thelemiten wird auch hier nicht nur die
Erlösung des Einzelnen durch Thelema angestrebt, sondern
gleichermaßen die Evolution der gesamten Menschheit, indem die
Saturnianer an der "Erlösung des Erddemiurgen" mitwirken.
Sexualmagie kommt kaum vor.
Die Saturn-Orden verleihen keine Priester- oder Bischofwürden.
Deshalb suchen sie Anschluss an die Wandernden Bischöfe oder
freien Kirchen, zum Beispiel an die Mariaviten.
Von der alten Fraternitas Saturni gibt es drei
Splittergruppen:
Fraternitas Saturni, Ordo Saturni, Communitas Saturni.
Peter-R. König 2006
zur Uebersicht Fraternitas Saturni
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