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  Gaia-Schamanismus
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  Gaia-Schamanismus
Kurzinformation
In einer Welt, in der aus Kultur Zivilisation wurde, in der analysierende menschliche Geist nicht mehr ganzheitlich zu erkennen vermag, in der das "Menschlich-Wesentliche verkümmert", in der Ungleichgewicht die alte Harmonie verdrängt und in der das verirrte Leben sich selbst bedroht, fasziniert die Vorstellung von der Erde als alter und immer noch lebendiger Gottheit (griechisch: Gaia), als lebendigem, denkendem Wesen, amerikanische und zunehmend auch europäische mitweltbewusste spirituell suchende Zeitgenossen. Die Erde ist keine tote Steinkugel, - auch Materie gilt als lebendig und aktiv - sondern ein einziger grosser Organismus, "der sich genau die Umgebung schafft, die er braucht."

Diese als lebendiger und intelligenter Organismus verstandene Erde - von James Lovelock nach einem Vorschlag des Schriftstellers und Nobelpreisträgers William Golding Gaia benannt - verändert das Denken und Leben des Menschen, der die Erde als Gaia wahrnimmt. Der Mensch kann sich nicht mehr als Herr und Meister der Natur fühlen. Er ist nur ein Teil einer Ganzheit, in das er sich einfügen muss, wenn er als Spezies nicht verschwinden will.

In Deutschland entwickelte 1990 Helmut Christof, ein "schamanischer Lehrer", den "GAIA-Einweihungsweg, eine Serie von Initiationen und Trainings, in denen die Teilnehmer mit GAIA, dem Geist der Erde kommunizieren lernen". Christof befasste sich in jüngeren Jahren mit tantrischen und taoistischen Lehren, mit afro-brasilianischen Ekstasekulten und indianischem Schamanismus. Sein GAIA-Schamanismus will mit seinen Ritualen archaische Bewusstseinsebenen berühren, "wie sie heute vielleicht nur noch einige Naturvölker kennen" und damit "einen Körper, Geist und Seele umfassenden Reinigungs- und Erneuerungsprozess" einleiten. Schwitzhüttenzeremonien, Kommunikation mit Pflanzen, Trancetechniken, Ekstasetänze, Kachinatanz (Kachina sind Geistwesen der Hopi-Indianer), Kristallarbeit, Heilkreiszeremonien, Körperbemalung, GAIA-Sommer-Tipi-Camps, Einführung ins Medizinradwissen u.a.m. dienen als Etappen auf dem Weg zurück in die verlorene Ganzheit. Wer zurück in die Harmonie mit GAIA fand, kann bei entsprechender Schulung über alle kulturellen Schranken hinweg selbst zum heilenden Schamanen werden. "Wir zeigen Dir Methoden und Techniken, mit denen Du für Dich und für andere die Verbindung zum Geist der Erde erneuern kannst."

So einleuchtend dieses Suchen nach neuer und lebenserhaltender Erdnähe und Naturverbundenheit klingt, der Beobachter fragt sich doch, ob Wochenendmystik mehr als suggerierte Ganzheit vermittelt und ob ein spiritueller Mix aus den unterschiedlichsten Kulturen tiefere Ebenen des Bewusstseins erreicht als traditionsgebundene meditative Pfade.

Georg Schmid, 2002
Letzte Aenderung 2002, © gs 2002, Infostelle 2000
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