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  Swiss Publishing Werner Hirt
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  Swiss Publishing / Werner Hirt
Von Zeit zu Zeit finden Haushalte in der Deutschschweiz in ihren Briefkästen Werbebroschüren vor, die eine konservativ adventistische Lehre verkünden und zur Bestellung eines Buches auffordern. Als Absender firmiert eine Organisation namens Swiss Publishing mit einer Postfachadresse in 3765 Oberwil im Simmental.

Hinter "Swiss Publishing" steht Werner Hirt, Flederwüsch, Oberwil. Hirt ist Mitglied der Siebenten-Tages-Adventisten (STA) und arbeitete früher im Aussendienst für den Verlag dieser Glaubensgemeinschaft. Diese Mitarbeit Hirts im STA-Verlag wurde belastet durch die Tatsache, dass Hirt nicht bereit war, den Prozess der Oeffnung, den die STA im Moment durchzuführen sich bemüht, mitzumachen. Die Spannungen in dieser Sache führten zur Entlassung Hirts durch die STA.

Hirt machte sich in der Folge mit seiner "Swiss Publishing" selbständig. Zusammen mit ein paar Getreuen versucht Hirt seither, der klassischen adventistischen Verkündigung in althergebrachter Schärfe innerhalb und ausserhalb der STA zu neuer Geltung zu verhelfen. Hirt gehört somit zur internen konservativen Opposition in der STA, die die Neuerungen in der Gemeinschaft nicht mitmachen will. Diese Opposition ist ein weltweites Phänomen, das aus einem Netzwerk von Einzelpersonen und kleinen Gruppen besteht. Die Publikationen, die Hirt auf Bestellung hin zusendet, sind von verschiedenen Vertretern dieser internen Opposition verfasst und spiegeln nicht die heutige Lehre der STA.

Neben seiner "Swiss Publishing" betreibt Hirt den "Revida"-Buch- und Reformversand.

Die neueste Broschüre aus der Feder Werner Hirts unter dem Titel "Der ICH BIN hat mich zu euch gesandt" legt mit aller Schärfe die althergebrachten Positionen der adventistischen Verkündigung dar:

Zentrum der Botschaft ist das Sabbatgebot, die Feier des Sabbats am siebenten Tag der Woche (nach alter Zählung, also am Samstag). Wer am Samstag den Sabbat feiert, hält die "Gebote Gottes" und gibt Gott damit "die Ehre". Die Feier des Sonntags hingegen ist für Hirt (wie für die konservative adventistische Verkündigung überhaupt) "das Malzeichen des Tieres". d.h. eine Einrichtung des Antichristen. Wer den Sonntag feiert, kann damit nicht christlich sein, er ist antichristlich.

Damit sind alle anderen christlichen Gemeinschaften als Institutionen des Antichristen identifiziert. Christentum kann es nur innerhalb eines Adventismus hirtscher Prägung geben. Diese Abgrenzung von "allen anderen" ist ein typisches Kennzeichen einer Sekte (die heutige Führung der STA distanziert sich von dieser globalen Verwerfung aller anderen christlichen Gemeinschaften. Die heutige STA anerkennt das Christsein ausserhalb der STA, glaubt aber, innerhalb dieses Christseins einen besonderen Auftrag, eine besondere Erwählung zu haben).

Das im jüngsten Postwurf-Versand angebotene Buch mit dem Titel: "Vergangenheit - Gegenwart und Zukunft in biblischer Prophetie", dessen Verfasser, dem Vernehmen nach ein Australier, nicht genannt wird, bringt adventistische und über den Adventismus hinausgehende Lehren in bunter Mischung: Mit dem Adventismus wird die Unsterblichkeit der Seele verworfen, statt dessen wird die körperliche Auferstehung bloss der Gerechten gelehrt; die schroffe Ablehung aller anderen Kirchen als wegen ihrer Sonntagsfeier vom Antichristen stammend entspricht traditioneller, heute nicht mehr wiederholter STA-Theologie. Daneben finden sich im Buch einige endzeitliche Spekulationen wie etwa die Identifikation des Tieres aus der Offenbarung als die USA. Solches wird von der STA verworfen.

Eine Abbildung aus der genannten Schrift verdeutlicht die scharfe Trennung, die Hirt zwischen seinem Glauben und dem Rest des Christentums (in seiner Sicht eigentlich ein Antichristentum) sieht: Den durch das Siegel des Sabbats versiegelten Gläubigen stehen die mit dem Malzeichen des Tieres, dem Sonntag, versehenden übrigen Christen gegenüber.

Abbildung aus: Vergangenheit - Gegenwart und Zukunft in biblischer Prophetie, 2. Aufl. 1995, s. 244

 

Georg Otto Schmid, 1998
Letzte Aenderung 1998, © gos 1998, Infostelle 2000
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